Asche

Asche
Asche:
Das altgerm. Wort mhd. asche, ahd. asca, niederl. as, engl. ash, schwed. aska gehört mit dem anders gebildeten got. azgō »Asche« zu der unter Esse dargestellten idg. Wortgruppe. – Abl.: einäschern »in Asche legen, verbrennen« (17. Jh., von der Nebenform Ascher, s. u. Aschermittwoch; seit etwa 1900 speziell für die Feuerbestattung gebraucht). Zus.: Aschenbecher (Ende des 19. Jh.s; nach der früher üblichen becherähnlichen Form des Gefäßes); Aschenbrödel (mhd. aschenbrodele »Küchenjunge«, eigentlich »einer, der in der Asche wühlt«, vgl. brodeln). Im Volksmärchen bezeichnet »Aschenbrödel« den jüngsten von drei Brüdern, der untätig in der Herdasche liegt und sich später als der stärkste und klügste erweist; im grimmschen Märchen bezeichnet es die jüngste, zur Küchenarbeit gezwungene Tochter. – Landsch. ist auch Aschenputtel gebräuchlich (vgl. buddeln); Aschermittwoch (15. Jh., spätmhd. aschermitwoche für mhd. aschtac; das Bestimmungswort ist eine Nebenform des heute allein üblichen Plurals »Aschen«, s. o. »einäschern« und vgl. mhd. aschervar »aschenfarben«. Der erste Tag des vorösterlichen Fastens ist so benannt, weil der Priester an diesem Tage den büßenden Gläubigen ein Aschenkreuz auf die Stirn zeichnet. Die Asche gilt als Sinnbild der Vergänglichkeit, Trauer und Buße.).
• Asche
sich Asche aufs Haupt streuen; sein Haupt mit Asche bestreuen
(geh.) »demütig bereuen«
Die Wendung nimmt Bezug auf den Brauch, sich zum Zeichen der Trauer mit Asche oder Staub zu bestreuen, vgl. 2. Samuel, 13, 19: »Thamar warf Asche auf ihr Haupt.«

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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